Geiles ficken

BaitresEs war ein milder Abend und ich genoss das Streicheln des Windes in meinen Haaren und Gesicht. Ich dachte daran, dass dies das erste Mal seit vier Wochen war, dass ich mich wieder alleine in die Strassen wagte. Lag jener Abend wirklich schon so lange zurueck? Ein leichtes Froesteln, von irgendwo zwischen den Schulterblaetern kommend, teilte sich und glitt ameisengleich bis unter meine Kopfhaut. Ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern, was an jenem Abend geschehen war. Totale Amnesie hatte es der Arzt genannt, keine Aussicht darauf, dass sich die Fragmente einmal zu einem Bild zusammensetzen wuerden. Ein kleiner Seufzer kam beruehrte meine Lippen. Jetzt haette ich fast wieder angefangen zu brueten. Doch das hatte ich mir fuer heute abend verboten:

„Claire,“ hatte ich meinem Spiegelbild vorgehalten „was auch immer damals passiert ist, es darf dich nicht auf ewig hier im Haus halten. Bei Gott, du weiss ja noch nicht mal, ob die Blaetter noch an den Baeumen haengen. Und Herrn Gerber aus der Schusterei hast du versprochen, dass du ihn bald wieder besuchst. Der Mann ist wirklich bettlaegerig, und du bemitleidest dich.“ Dann hatte ich, ohne eine Antwort abzuwarten, meine Jacke gegriffen und war aus dem Haus gegangen. Unbewusst schlug ich die gleiche Richtung ein, wie vor vier Wochen. Nun denn, ich liess meinem Spiegelbild also seinen Willen, doch ich wuerde mich nicht wieder in diesen Sumpf ziehen lassen, aus dem ich mich gerade muehsam am eigenen Schopfe herausgezogen hatte. Mit der D mmerung kam wieder Leben in die Strassen, die sich nach der Abendessen-Sportschauflaute mit Leuten zu fuellen begannen. Ich stellte mich an eine Imbissbude und bestellte ein Wuerstchen.

„Scharf gegrillt bitte!“ so mag ich sie am liebsten. Langsam begann ich mich wohl zu fuehlen. Jetzt konnte ich damit beginnen, Leute zu beobachten. In meinem Beruf als Schriftstellerin benutze ich jede Gelegenheit dazu. Ich betrachte das als eine Art Fortbildung. Mit der Pappe in der Hand an der Bude stehend, wurde ich unsichtbar fuer alle anderen. Der Ausblick war grandios; dies war die guenstigste Wuerstchenbude der ganzen Stadt. Von drei Seiten durch Ladenstrassen eingerahmt, hatte man hier gut eintausend Quadratmeter unter Kontrolle. Ich kam oft mittags hierher, aber dann verpasste man meiner Meinung nach zuviel. Abends war das Treiben etwas beschaulicher und der Blick wurde nur selten vom Wesentlichen abgelenkt. Der Mann dort drueben zum Beispiel, der eine ganze Zeit lang schon verstohlene Blicke zu der huebschen Verkaeuferin am Kiosk warf. Meiner Meinung nach wuerde er es hoechstens wagen, eine Zeitung zu kaufen, niemals jedoch, sich ueber mehr als den Preis mit ihr zu unterhalten. Ich kann das ruhigen Gewissens sagen, denn ich sah ihn bereits vor vier Wochen genau dieses tun.

Behaglich lehnte ich mich an den Tisch zur ck. Ich begann mich wieder so richtig wohl zu fuehlen. In diesem Moment brach etwas blubbernd aus schlammigen Tiefen meines Unterleibs und schaltete meine gesamte Aufmerksamkeit auf mein Inneres. Genau wie vor vier Wochen blitzte es durch meinen Kopf. Lag das am Wuerstchen? So schnell konnte das doch nicht gehen. Ich glaubte das Gefuehl schon wieder fort, als es erneut zuschlug, und diesmal war mir als s he ich eines der Gedankenfragmente vor mir: Eine Art dicker Schlange, die sich muehsam durch meinen Hals nach oben schob und mich hilflos zusehen liess, wie sie, mir durch ihre schiere Groesse die Luft abschnuerend, durch meinen gelaehmten Mund ins Freie drang, um dann augenlos in die Luft zu zuengeln. Ich verscheuchte diese Vision einer Wahnsinnigen, nur um kurz darauf erneut in gurgelnde Panik gest rzt zu werden. In meinem Bauch zappelte etwas. Meine Knie begannen zu zittern.

„Fr ulein, ist ihnen nicht gut?“ fragte mein Essnachbar.

„Neinein, es geht schon wieder. Das Wetter, wissen sie?“ antwortete ich lahm. Meine Zunge war ganz pelzig. Das Zappeln hatte noch nicht aufgeh rt. Ich musste hier weg. Ich raffte alle Kraft zusammen und ging aufrecht die Strasse hinunter. Nur weg! Mir wurde schlecht. Ich bog in die naechste kleine Gasse ab. Wohltuende Stille umfing mich, und ein weiteres Erinnerungsfragment: Ich stand am Ende einer Sackgasse, um mich herum ein paar Muelltonnen. Ich war nackt und entsetzt darueber. Doch ich konnte nichts dagegen tun, dass ich mich auch noch aufreizend, mit dem Ruecken zur Wand bewegte. Und am Ende der Gasse erschien ein Mann, der wie von Sinnen auf mich zu rannte. Ich kam wieder zu mir und fand mich stoehnend mit der Stirn an die kuehle Mauer gelehnt. Das Zappeln hatte aufgehoert. Ich spuerte die kaltschweissige Naesse unter meiner Bluse. In hoehe meines Bauchnabels begann etwas rhythmisch zu pulsieren. Dann kam der Schmerz. Mein Gott, er fuellte mein ganzes Becken mit fluessiger Lava. Haltlos brach ich in die Knie. Ich konnte nicht schreien, so erstickend war dieses unbeschreibliche Gefuehl. Der Schmerz verschwand auf einmal genauso schnell, wie er gekommen war und in diesem Augenblick der Haltlosigkeit zwischen beiden Extremen schien ich aus mir herauszutreten. Ich beobachtete wie teilnahmslos meinen Koerper, der sich zuckend in Kraempfen auf dem Boden wand. Mir war inzwischen klar geworden, dass sich die Geschichte von vor vier Wochen wiederholen w rde.

Die Kraempfe wurden immer heftiger. Ich riss meine Bluse auf und betrachtete meinen Bauch. Es sah aus, als ob eine grosse Raupe darin versuchte, in Richtung meiner Beine zu kriechen. Eine Taubheit breitete sich von der Mitte meines Koerpers her aus, strahlte in Arme und Beine. Doch es war nicht nicht wie eine Laehmung, nach der nichts mehr kommt sondern ich merkte, wie mir etwas Stueck um Stueck die Kontrolle nahm. Nicht um mich hilflos zur ckzulassen, sondern um sich meines Koerpers f r seine eigenen niedertr chtigen Zwecke zu bemaechtigen, waehrend ich die ganze Zeit, bei vollem Bewusstsein Zeuge dieser Teufelei werden sollte. Mein K rper wurde in eine hockende Stellung gebracht. Ich hatte wieder Gef hl in jedem Kubikzentimeter, doch meinen Versuchen Kontrolle ber meine Beine zu gelangen war kein Erfolg beschieden. Es war ein Gefuehl wie aus zweiter Hand; als ob mir jemand erz hlte, was sich in meinem Koerper abspielte. Irgendetwas trieb meine Finger zwischen meine Beine. Dort zerrissen sie unter dem Rock meinen Slip. S mtliche Muskeln in meinem Becken spannten sich zu einem harten Ball. Ich keuchte laut. Der Druck wurde immer st rker. Ich schrie. Etwas gab ploetzlich nach, und aus meiner Vagina spritzte eine durchsichtige Fl ssigkeit auf den Boden, wo sie sofort anfing zu verdampfen. Ich bekam etwas Kontrolle zurueck und kroch ein paar Meter davon. Als ich mich umdrehte war der Fleck schon fast verschwunden. Doch dann entriss mir eine eiserne Faust wieder saemtliche Foeden der Kontrolle, die ich hatte erheischen koennen. Wie ein Kranfoehrer, dessen Maschine fernbedient wird, verfolgte ich das weitere Geschehen. Mein Koeper wurde aufgerichtet, Puls und Atmung normalisierten sich. Dann begann ich mich ruhig zu entkleiden, w hrend ich auf eine kleine Nische zusteuerte. Noch immer tropfte es an meinen Beinen herunter und das Naessegefuehl verschwand noch auf dem Weg an meinen Schenkeln entlang. In der Nische angekommen legte ich noch meinen BH ab und drehte mich um. Ich war jetzt voellig nackt. Eine lange Spur von Kleidern fuehrte auf mein Versteck zu. Was hatte das Ding mir mir vor? Jede Regung war aus meinem Koerper verschwunden. Ich/Es wartete.

Auf der Strasse vor der Seitengasse breitete sich ein leichter Nebel aus. Ich konnte einen Mann erkennen, der die Einm ndung passierte. Er blieb stehen. Die Zeitung rutschte unter seinem Arm weg, doch er bueckte sich nicht danach. Er hob leicht den Kopf. Ich erkannte ihn: Es war der Mann, der das Kioskmaedchen angehimmelt hatte. Er drehte sich um sich selbst, sog laut die Luft durch die Nase ein und erzitterte. Dann wandte er sich in die Seitengasse. Mein K rper begann wieder sich zu bewegen. Ich trat ins Licht der einzigen schwachen Funzel. Der Mann ging z gernd in die dunkle Gasse, dann sah er mich. Meine H nde wanderten zwischen meine Beine. Ich ging leicht in die Knie, streichelte die Innenseiten meiner Schenkel. Ich bot ein Bild, wie aus einem Herrenmagazin. Das Pheromon, welches ich vorhin ausgestossen hatte, tat das brige. Er kam ber mich wie ein Sturmwind. Speichel rann von seinen zitternden Lippen, Traenen aus den glasigen Augen. Mir stockte der Atem, als er mich gegen die Mauer presste. Er hatte die Augen geschlossen und sog immer noch mit tiefen Zuegen wie ein Suechtiger die Luft durch die Nase. Seine Hose war verschwunden und im Nu hatte er sich mit mir vereinigt und fing an mich wie rasend zu stossen. Mein K rper legte die Arme um seinen Nacken und erstarrte zu v lliger Regungslosigkeit. In meinem Magen glitt etwas auseinander. Der Mann bewegte sich noch heftiger, keuchte jetzt mit weit geoeffnetem Mund. Etwas schob sich durch meine Kehle, schwollan, fuellte sie ganz aus und zwang meine Kiefer auseinander. Mit einem leichten Ruck sprangen sie aus den Gelenken. Unartikulierte Laute kamen aus seiner Kehle, er steuerte auf den Hoehepunkt zu, voellig blind und taub in seiner masslosen Wollust. Ich bekam keine Luft mehr. Das war der Augenblick, den sich das Wesen in meinem Inneren fuer seinen Angriff ausgesucht hatte. Der Augenblick voelliger Konzentration des Opfers auf sein Inneres, voelliger Hilflosigkeit. Durch meinen Mund drang jetzt ein schwarzglaenzender, blinder Wurm ins Freie. Der Mann schrie einen langgezogenen, wilden Schrei als er sich ergoss. Der Wurm stiess direkt in das grosse Loch unter den fest geschlossenen Augen. Der Mann erzitterte bis in die Fussspitzen. Seine Augen ffneten sich, und im Augenblick des Todes blickten sie hilflos und fragend direkt in meine. Dann brach sein Blick, und seine zuckenden Haende schlugen noch ein paarmal gegen meine Flanken. Mit dem Blut des Mannes floss W rme durch die ganze Laenge des Wurmes. Ich war am Ersticken, doch irgendwie blieb ich so lange bei Bewusstsein, bis der Parasit sein Mahl beendet hatte. Dann zog er sich in meinen Leib zurueck und berliess mir gesaettigt die Kontrolle darueber. Die Kontrolle worueber?

Ueber die Zeit zwischen den Mahlzeiten? So wie man ein Pferd wieder zurueck in die Box stellt, nachdem man den Ausritt beendet hat, liess mich dieses Wesen im Gefaengnis meiner Haut zurueck. Zusammen mit ihm, ohne Aussicht auf Rettung wankte ich nach Hause zurueck. Am naechsten Morgen konnte ich mich an nichts mehr erinnern.