Der G Punkt

G-Punkt 1Fuer viele Frauen und Maenner ist der G-Punkt eine echte Neuheit – und auch den Fachmedizinern ist er erst seit 1982 bekannt. Damals veroeffentlichten die beiden amerikanischen Wissenschaftler John D. Perry und Beverly Whipple ein Buch ueber das Ergebnis ihrer Untersuchungen, bei denen sie vierhundert Frauen mit dem Finger erforscht hatten. Das Buch hiess „The G-Spot“ und erregte in der sexualmedizinischen Fachwelt groesstes Aufsehen. Dabei war dieser gewisse kleine Punkt schon dreissig Jahre frueher entdeckt worden. . .

Bereits im Jahre 1950 schrieb der deutsche Gynaekologe und Geburtshelfer Dr.Ernst Graefenberg – daher auch der Name „G-Punkt“ – in seiner Arbeit „Die Bedeutung der Urethra (Harnroehre) fuer den weiblichen Orgasmus“ ueber ein erogenes Gebiet in der Scheide, das bei sexueller Stimulation erheblich anschwillt und die Vaginalwand entsprechend vorwoelbt. Die Frau erlebe einen besonders starken Orgasmus, wobei aus zwei â„¢ffnungen aus diesem Druesengewebe eine seroese Fluessigkeit ausgespritzt werde. Aber Dr. Graefenberg konnte sich den anatomischen Charakter dieser „Lustregion“ nicht erklaeren. Daher tat die medizinische Fachwelt Graefenbergs Entdeckung als „laecherlich“ ab. Galt bis dahin doch die Theorie des Wiener Psychiaters Sigmund Freud, die besagt, dass das Erregungszentrum von der Klitoris auf die Vagina uebertragen wird. Und auch der amerikanische Biologe und Doktor der Philosophie, Alfred Kinsey wie auch das Forscherpaar Masters und Johnson waren bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass einzig und allein die Klitoris den weiblichen Orgasmus herbeirufen koenne. Die Klitoris – auch „Kitzler“ genannt – ist ein winziges Organ, das von einem feinmaschigen Nervennetz durchzogen ist – noch feiner als im maennlichen Glied. Es befindet sich dort, wo die beiden aeusseren Raender der kleinen Schamlippen zusammentreffen, gerade ueber der Harnroehrenoeffnung. Normalerweise ist die Klitoris zwei bis drei Zentimeter vom Scheideneingang entfernt – ein Abstand, der schon unzaehlige Tragoedien verursacht hat. Haette die Natur nicht diesen winzigen Fehler begangen, gaebe es hundertmal weniger Frauen, die oft faelschlich als „frigide“ bezeichnet werden, hundertmal weniger Frauen, die onanieren. Bekanntlich kann ein hoher Prozentsatz der Frauen beim normalen Geschlechtsakt nicht zum Orgasmus kommen, weil ihre Klitoris nicht erregt wird. Biologisch aeussert sich der Orgasmus der Frau durch mehrmaliges krampfartiges Zusammenziehen der Vagina. Die Zahl der Kontraktionen liegt zwischen drei und fuenfzehn. Sie ist abhaengig vom Temperament der Frau und dem Grad ihrer Erregung. Die einzelne Kontraktion dauert weniger als eine Sekunde. Ihre Staerke nimmt zum Ende hin ab, die Zeit zwischen ihrem Auftreten wird gleichzeitig laenger. Diesen kurzen, stossartigen Kontraktionen geht ein anhaltendes Zusammenziehen der Vagina unmittelbar voraus. Es dauert ungefaehr zwei bis vier Sekunden. Beim Orgasmus sind aber noch andere Veraenderungen am weiblichen Organismus zu erkennen: Der Blutdruck steigt, der Atem und der Puls gehen schneller, schneller noch als beim Akt selbst. Das Gehirn „schaltet ab“, es nimmt von aussen kommende Eindruecke nicht mehr wahr. Besonders starkes Lustempfinden aehnelt deshalb auch dem Zustand der Bewusstlosigkeit. In der Literatur hat man diesen Zustand zuweilen auch poetisch mit dem „kleinen Tod“ umschrieben.

Seit Masters und Johnson die koerperlichen Reaktionen waehrend des Geschlechtsverkehrs beobachtet und gefilmt haben, wissen wir auch, dass die Brueste der Frau dicker werden, die Vagina sich weitet und die kleinen Schamlippen beim Hoehepunkt dunkelrot werden. Im Unterschied zum Mann kann die Frau waehrend eines einzigen Aktes zwei, drei oder mehrere Orgasmen erleben. Sie kann sofort danach das Liebesspiel fortsetzen oder wieder aufnehmen, denn sie kennt nicht die Erschoepfung, die den Mann nach dem Hoehepunkt ueberfaellt. Leider gibt es viele Frauen, die noch niemals einen echten Orgasmus erlebt haben, sondern nur ein „angenehmes Gefuehl“ in der Scheide. Daher hier ein kleiner „Lehrgang“, wie eine Frau einen herrlichen Hoehepunkt erleben kann und zwar durch Masturbation: Warten Sie ab, bis Sie alleine zu Hause sind. Sorgen Sie dafuer, dass Sie nicht durch das Telefon, den Brieftraeger oder irgendwelche Besorgungen abgelenkt werden koennen. Dann trinken Sie ein Glas Sekt, gehen ins Schlafzimmer und entkleiden sich. Legen Sie sich bequem aufs Bett, strecken sich wohlig aus und versuchen Sie, sich voellig zu entspannen. Lassen Sie alle Sorgen und Spannungen beiseite, freuen Sie sich lieber auf die kommende Stunde. Schliessen Sie Ihre Augen und streichen sanft ueber Ihre Brueste. Benetzen Sie einen Finger mit Speichel und lassen ihn sanft ueber Ihre Brustwarzen kreisen, bis diese hart werden und sich steil aufrichten. Streichen Sie nun sanft tiefer, bis zum Nabel, dann tiefer bis zu Ihrer Scham. Merken Sie, wie Ihr Atem schneller geht, wie sich das Blut in Ihrem Becken staut? Nun streichen Sie ueber Ihr Schamhaar und oeffnen sanft Ihre aeusseren Schamlippen. Jetzt haben Sie Ihre Klitoris erreicht. Reiben Sie diese erst sanft, dann kraeftiger. Nehmen Sie sie zwischen Daumen und Zeigefinger – merken Sie, wie sich Ihre Klitoris mit Blut fuellt? Fuehlen Sie, wie sie zwischen Ihren Fingern anschwillt? Streicheln Sie dabei weiterhin Ihre Vulva und dringen auch mal mit dem Finger in sie ein. Bald werden Sie feststellen, wie sich die Spannung steigert, wie Ihr ganzer Koerper erbebt. Geniessen Sie all diese Empfindungen und lassen sich voellig gehen. Und dann lassen Sie sich von diesem wunderbaren Gefuehl – dem Orgasmus – emportragen in eine andere Welt. Jetzt, da Sie sich von einer Welle davonschwemmen lassen, bemerken Sie in Ihrem Becken ein gleichmaessiges Zucken. Danach ueberkommt Sie ein herrliches Gefuehl der Ruhe und Heiterkeit. Springen Sie jetzt noch nicht gleich aus dem Bett, sondern geniessen Sie in Ruhe das, was Sie erlebt haben. Streichen Sie sich noch sanft ueber Ihre Vulva und entspannen sich. Der Streitpunkt, ob die Frauen nur einen klitoralen oder auch einen vaginalen Orgasmus erleben koennen, liess die Fachleute nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder behaupteten Frauen, sie wuerden den Hoehepunkt „tief drinnen“ verspueren, obwohl doch die hinteren beiden Scheidendrittel ziemlich unempfindlich sind. Viele Frauen berichteten auch von einem Lustgefuehl, das sich „von aussen nach innen“ fortpflanze. John Perry und Beverly Whipple bewiesen schliesslich, dass Dr. Graefenberg mit seinen Thesen doch recht hatte. Schon zwei Jahre vor Erscheinen ihres Buches „The G-Spot“ eroeffneten sie anlaesslich der Jahrestagung 1980 der „Society for the Scientific Study of Sex“ (SSSS) den Konferenzteilnehmern das Ergebnis ihrer Untersuchungen:

  1. In der Vorderwand der Vagina befindet sich eine Stelle, die sehr empfindlich auf festen Druck reagiert und etwa drei bis fuenf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt liegt. (Die Forscher nannten diese Stelle den Graefenberg-Punkt nach Dr. Ernst Graefenberg.)
  2. Diese Stelle hatte jede der vierhundert untersuchten Frauen.
  3. Wird der Graefenberg-Punkt ausreichend stimuliert, schwillt er deutlich an, worauf viele Frauen einen Orgasmus haben.
  4. Viele Frauen stossen bei diesem Orgasmus eine Fluessigkeit durch die Harnroehre aus, die chemisch dem maennlichen Ejakulat aehnelt, jedoch keine Spermien enthaelt.
  5. Zahlreiche Frauen glauben, dieser Erguss sei Urin und schaemen sich. Daher bemuehen sie sich, den Orgasmus zu unterdruecken.
  6. Wird der G-Punkt ausreichend stimuliert, koennen Frauen mehrere Orgasmen hintereinander haben.
  7. Vielen Frauen macht es Schwierigkeiten, den G-Punkt in der Normalposition
  1. richtig zu stimulieren. In der Hocke oder auf den Knien geht es leichter.
  1. Traegt die Frau ein Pessar als Verhuetungsmittel, ist eine Stimulierung des G-Punktes sehr schwierig.
  2. Frauen koennen verschiedene Orgasmus-Arten haben, und zwar den durch die Klitoris herbeigefuehrten „Vulva-Orgasmus“, den durch Geschlechtsverkehr ausgeloesten „Uterus-Orgasmus“ sowie eine Kombination von beiden.

Dieser Vortrag von John Perry und Beverly Whipple, bei dem auch ein Film zur Unterstuetzung ihrer Thesen gezeigt wurde, war fuer die Sexualforschung ein historischer Augenblick. Sogar einer der hartnaeckigsten Zweifler, Dr.Martin Weisberg, Gynaekologe am „Thomas Jefferson University Hospital“ in Philadelphia, liess sich schliesslich ueberzeugen. Er, der von sich behauptet, sein halbes Leben lang weibliche Fortpflanzungsorgane untersucht, zerschnitten, zusammengenaeht, entfernt und operiert zu haben, beharrte noch vor dem Vortrag auf dem Standpunkt, dass es weder eine erogene Zone in der Vagina noch eine weibliche Ejakulation gaebe. Doch nachdem Dr. Weisberg den Film gesehen und mit einer der Versuchspersonen gesprochen hatte, gab er zu, dass er sich geirrt hatte. In seiner Arbeit „A Note on Female Ejaculation“ (Anmerkung zur weiblichen Ejakulation) schreibt er, nachdem er selbst eine Untersuchung vorgenommen hatte: „Vulva und Vagina der untersuchten Person waren normal, ohne anomale oder krankhafte Knoten bzw. Stellen. Die Urethra (Harnroehre) war normal, alles war normal. Ihr Partner stimulierte sie, indem er zwei Finger in die Vagina einfuehrte und die Urethra entlangstrich. Zu unserer Verwunderung begann die Stelle anzuschwellen. Schliesslich wurde sie zu einem festen Oval von etwa 1 x 2 cm, das sich deutlich von der restlichen Vagina abhob. Kurz darauf schien die Versuchsperson den Valsalvaversuch machen zu wollen (Haltung, als wolle man den Darm entleeren), und schon Sekunden spaeter kam eine milchige Fluessigkeit aus der Urethra geschossen. Um Urin handelte es sich offensichtlich nicht. Wenn die chemische Analyse der Forschungsergebnisse stimmt, kommt die Zusammensetzung jener der Prostatafluessigkeit am naechsten. . .“ Dr. Weisberg schreibt weiter: „Ich war voellig konsterniert. Ich habe mit mehreren Anatomen (Anm.: Lehrer und Wissenschaftler der Anatomie) darueber gesprochen, die mich einhellig fuer verrueckt erklaert haben. Doch meine Patientinnen hielten mich nicht fuer verrueckt. Einige haben mir erzaehlt, dass sie einen Erguss haben. Manche wissen von der erogenen Zone um die Harnroehre herum. Und jede, die nach Hause ging, um einen Versuch zu machen, hat den Graefenberg sich die Dozenten der Medizin-Punkt gefunden. Ich kann mir das nischen Fakultaet lustig darueber immer noch nicht erklaeren, ich machen, dass die medizinische kann jedoch die Tatsache bezeugen, dass es den Graefenberg-Punkt und eine Ejakulation bei der Frau gibt. Spaeter einmal werden Gesellschaft erst 1980 die Tatsache anerkannte, dass Frauen auch einen Erguss haben koennen.“ Zur genauen Position des Graefen bergPunktes: Å¡blicherweise befindet sich der G-Punkt etwa in der Mitte zwischen der Rueckseite des Schambeins und dem vorderen Teil des Muttermundes an der Harnroehre, durch die der Urin ausgeschieden wird. Am besten laesst sich die Lage des Punktes herausfinden, wenn man sich in der Vagina eine Uhr vorstellt: Zeigt die Zwoelf in Richtung Nabel, zeigt sie automatisch auch die Position des G-Punktes an. Geringfuegige Unter schiede, zum Beispiel eine „-Minuten-vor-12-Uhr-Position“, sind moeglich. Der sensible Punkt ist jedoch nicht gerade einfach ausfindig zu machen: Er liegt tief in der Wand der Vagina eingebettet; daher ist seine Lage im Gegensatz zur Klitoris, die ja aus dem umlie genden Gewebe herausragt, recht schwer festzustellen. Trotzdem sollte jede Frau, welche die Liebe richtig geniessen will, wissen, wo ihr G-Punkt liegt. Da ist es vielleicht vonnoeten, dass sie erst einmal ihre Scheide kennenlernt. Kaum zu glauben, aber wahr: Viele Frauen sogar solche, die sexuell recht aktiv sind wissen nicht, wie sie „da unten“ aussehen! Sie haben das Gefuehl, dass sich so was nicht gehoert, dass es unanstaendig, ja sogar „Schweinkram“ sei. Dabei ist es so wichtig, dass Frauen wissen, wie ihre Scheide gebaut ist, dass sie ihren intimen Bereich kennen. Also: Nehmen Sie sich einen Spiegel mit ins Bett und halten Sie ihn zwischen Ihre gespreizten Beine. Nun streichen Sie mit einer Hand ueber die grossen Schamlippen (Labia majora), welche die aeussere Begrenzung Ihrer Vulva bilden und sich vom Venushuegel nach unten erstrecken. Die Schamlippen sind aeusserst empfindlich. Wie gross sind Ihre? Liegen sie eng zusammen und bedecken die anderen Teile der Vulva? Nun entspannen Sie sich, atmen tief durch. Spreizen Sie Ihre grossen Schamlippen, so dass Sie die kleinen Schamlippen (Labia minora) sehen koennen. Wenn Sie sich alles so in Ruhe betrachten, werden Sie feststellen, dass eine Vulva vielleicht fuer Sie ein recht ungewohnter Anblick ist, sie aber auch schoen sein kann. Nun fahren Sie vorsichtig mit den Fingern ueber Ihre kleinen Schamlippen, welche zwei Hautfalten sind, die mit vielen hochempfindlichen Nervenstraengen und Blutgefaessen versehen sind. Oft sind sie genauso sensibel wie die Klitoris.

Sind Ihre kleinen Schamlippen etwa groesser als die grossen? Das macht nichts, das ist bei rund der Haelfte aller Frauen so. Nun betrachten Sie Ihren Damm. Das ist die Stelle, die zwischen Ihrer Scheide und dem After liegt. Hier wird bei einer Geburt oftmals ein Schnitt gemacht, um das Herauskommen des Kindes zu erleichtern. Haben Sie ein Kind oder mehrere Kinder und sehen noch eine Narbe? Wahrscheinlich nicht, denn sie verschwindet nach der Operation meist schnell. Inzwischen werden Sie festgestellt haben, dass Ihre Scheide recht feucht wurde. Nun spreizen Sie wieder Ihre Schamlippen und streichen sanft ueber das Gewebe. Gehen Sie mit Ihren Fingern zu der Stelle, an der die kleinen Scham lippen beginnen. Was spueren Sie dort? Jawohl, dort befindet sich eine kleine Hautfalte, die Ihre Klitoris bedeckt. Streichen Sie sanft ueber diese Klitoris-Vorhaut, und Sie werden bald feststellen, dass Sie ein angenehmes Gefuehl durchstroemt. Spueren Sie, wie die Klitoris anschwillt? Zoegern Sie nicht und schauen Sie sich sie einmal im Spiegel an. Ziehen Sie die Vorhaut zurueck und betrachten Sie Ihren Kitzler. Wie sieht er aus? Ist er rosa oder leicht roetlich? Ist er frei beweglich oder verwachsen? Letzteres waere schade, denn eine Klitoris-Verwachsung kann Ihre Erregung negativ beeinflussen. Nun fuehren Sie Ihre Finger in die Vagina ein. Empfinden Sie dabei ein unangenehmes Gefuehl, so cremen Sie Ihre Finger ein. Aber meist wird sich in Ihrer Scheide bereits genuegend schleimiges Sekret gebildet haben. Sollte es Ihnen gelingen, mehrere Finger einzufuehren, so versuchen Sie, bis zur Rueckseite der Oberflaeche zu gelangen. Nun ertasten Sie tief drinnen Ihren Gebaermutterhals. Nach den neuesten Erkenntnissen der Sexualwissenschaft ist auch der Gebaermutterhals druckempfindlich. Und die Gebaermutter (Uterus) nebst Gebaermutterhals ist die Zone, in der die Zuckungen beim Orgasmus wahrgenommen werden. Versuchen Sie, sich die Form und Lage Ihrer Gebaermutter vorzustellen. Wie eine umgedrehte Birne ruht sie in Ihrem Unterleib. Die Haut ist mit vielen Muskeln durchzogen, und in der Gebaer mutter enden auch die schmalen â„¢ffnungen der Eileiter, durch die das reife Ei wandert. Nun gleiten Sie mit ein bis zwei Fingern in Ihrer Vagina direkt unterhalb Ihrer Blase entlang. Dort finden Sie das weibliche Gegenstueck zur maennlichen Prostata. Wird diese Stelle stimuliert, kann es zu einer Ejakulation kommen. Einige Frauen haben erst ein unangenehmes Gefuehl, wenn sie ueber diese Zone den G-Punkt streichen oder darauf druecken. Wird diese Bewegung jedoch fortgefuehrt, kann es zu einem ueberaus grossen Lustgefuehl kommen. Fuer viele Frauen wird es jedoch in der Rueckenlage ueberaus schwer sein, den sensiblen G-Punkt zu finden. Schuld daran ist die Schwerkraft: Liegt die Frau auf dem Ruecken, werden die inneren Organe nach unten und vom Scheideneingang weggezogen. Es waeren demnach sehr lange Finger notwendig, um in der Rueckenlage die Position des G-Punktes zu bestimmen. Viel besser sind die Chancen, wenn die Frau sitzt oder in die Hocke geht. Sucht eine Frau zum erstenmal nach ihrem G-Punkt, ist es am besten, wenn sie dies auf der Toilette tut. Denn bei der Stimu lierung dieses Lustpunktes wird es zu einem ausserordentlichen Gefuehl kommen, das dem Harndrang aehnlich ist. Hier ein Tip: Urinieren Sie erst einmal, bevor Sie das erstemal Ihren G-Punkt ertasten wollen. Sonst glauben Sie vielleicht, Sie haetten eine gefuellte Blase. Anschliessend fuehren Sie am besten zwei Finger in die Scheide ein und streichen ueber die Vorderwand, wobei Sie einen festen Druck nach oben ausueben. Dabei druecken Sie mit der anderen Hand von aussen unmittelbar oberhalb des Schambeins auf den Unterleib. Sobald Sie den G-Punkt richtig stimulieren, werden Sie feststellen, wie er anzuschwellen beginnt – oft erreicht er dabei die Groesse eines Fuenfpfennigstueckes, manchmal sogar die eines Markstueckes. Das ist bei den Frauen unterschiedlich, genauso, wie sie verschieden grosse Brueste und die Maenner verschieden lange Penisse haben. Dabei haben die unterschiedlichen Groessen oder Laengen dieser Geschlechtsmerkmale keinerlei Einfluss auf die sexuellen Empfindungen. Wenn es allerdings um die Stimulierung des G-Punktes geht, da reagiert jede Frau anders. Genauso, wie manche Frau beim Beruehren der Brueste sofort erregt ist, waehrend eine andere dies voellig kaltlaesst. Ausserdem haben Arzte festgestellt, dass der Graefenberg-Punkt bei Frauen, die ihre Wechseljahre bereits hinter sich haben, oftmals kleiner ist. Jedoch unterscheidet sie bei einer Stimulierung des sensiblen Punktes nichts von den Frauen, die noch jung und fruchtbar sind. Wenn eine Frau immer wieder ihren G-Punkt stimuliert, indem sie fest (!) ueber diesen Lustpunkt streicht, wird sie schnell mit sexueller Erregung ueberflutet. Kurz darauf wird es in ihrer Gebaermutter zucken oder zu heftigen Kontraktionen kommen. In ihrem Inneren erlebt sie eine ueberaus starke Erregung – anders, als wenn sie ueber die Klitoris masturbiert: Bei einem Orgasmus, der durch die Kitzler-Stimulierung ausgeloest wird, findet dieses rhythmische Zusammenziehen eher im aeusseren Bereich der Scheide statt. Beim G-Punkt-Orgasmus gehen die Kontraktionen vorwiegend von der Gebaermutter aus und werden daher „tief drinnen“ empfunden. Å¡ber dieses „herrliche Gefuehl tief drinnen“ berichtete die 27jaehrige Hausfrau Vera L. aus Ludwigshafen einem Eheberater. Sie hatte ihn aufgesucht, weil sie nach vierjaehriger Ehe mit ihrem Mann im Bett immer noch nicht klarkam, sehr selten einen Orgasmus hatte und daher vom Ehemann als „frigid“ bezeichnet wurde. Der Eheberater hatte Vera L. geraten, nach ihrem G-Punkt zu suchen. Hier ein Ausschnitt aus dem Gespraech, das mit Wissen von Frau L. auf Tonband mitgeschnitten wurde: „Als mein Mann morgens zur Arbeit gegangen war, sagte ich mir: ‚Heute willst du es wissen!‘ Ich legte mich wieder ins Bett, fuehrte Zeige- und Mittelfinger in meine Scheide, aber da tat sich nichts. Ich suchte und suchte in meiner nach oben und habe zwei Finger in meine Scheide getan. Dabei rieb ich immer rein und raus, so wie das frueher mit dem Penis meines geschiedenen Mannes ging. Irgendwie muss ich an diesem Abend mehr Schwung drauf gehabt haben oder mehr Druck. Zumindestens wurde mir auf einmal ganz mulmig, ich verspuerte einen wohligen Schmerz – und dann kam ein Ding in mich reingeschossen, dass mir beinahe die Luft wegblieb. Ein Wahnsinns-Hoehepunkt war das, kann ich Ihnen sagen! Ich musste danach erstmal eine Weile daliegen und Luft holen. Und weil ich so gut in Stimmung war, habe ich es mir dann gleich nochmal besorgt. Dabei kam der zweite Hammer, und dieser Orgasmus war noch staerker als der erste. Ich glaube, ich bin sogar einen Moment ohnmaechtig gewesen, und hinterher musste ich mich erst einmal eine Weile erholen. Ich bin froh, dass ich’s mir nun mit dem G-Punkt selbst machen kann. Meinen Kitzler habe ich jetzt stillgelegt, denn die Hoehepunkte, die der mir beschert hatte, waren wie ein Saeuseln im Wind gegenueber dem Sturm, den der G-Punkt in mir entfacht!“ Wie bereits angedeutet, ist es fuer manche Frau alleine zuweilen etwas schwierig, den G-Punkt zu finden. Zu zweit geht das viel einfacher – und macht sicherlich auch mehr Spass! Hier also eine Anleitung fuer Frauen, die zusammen mit ihrem Partner auf G-Punkt-Suche gehen wollen: Legen Sie sich auf den Bauch und spreizen die Beine, wobei Sie die Hueften leicht anheben. Dann sagen Sie Ihrem Partner, dass er einen oder besser zwei Finger mit nach unten gerichtetem Handteller behutsam in Ihre Scheide einfuehren soll. Nun sollte er die Vorderwand Ihrer Vagina im Uhrzeigersinn abtasten, wobei er einen gewissen Druck ausuebt. Dabei wird die Scheidenschleimhaut hin und hergeschoben. Helfen Sie ihm, indem Sie Ihr Becken bewegen, damit er leichter die Stelle findet. Und zoegern Sie nicht, ihm zu erklaeren, was Ihnen guttut und was nicht ! Wollen Sie aber lieber auf dem Ruecken liegen, sollte Ihr Partner ein oder zwei Finger mit nach oben gerichtetem Handteller in Ihre Scheide einfuehren. Allgemein wird er dann den G-Punkt finden, indem er mit den Fingern die obere Wand der Vagina „bearbeitet“. Dabei muesste er auf die Stelle in der Mitte zwischen der Unterseite des Schambeins und dem Ende der Vagina, wo sich der Muttermund befindet, einen nicht zu zaghaften Druck ausueben. Gleichzeitig sollte Ihr Partner die andere Hand auf Ihr Schambein legen dadurch kann der G-Punkt leichter stimuliert werden. Es gibt aber auch eine Position fuer die G-Punkt-Suche, bei der sich der Penis des Partners in der Vagina der Frau befindet: Dabei liegt der Mann auf dem Ruecken, die Frau sitzt auf ihm. So kann sich die Frau frei bewegen und die beste Position finden, damit der G-Punkt durch das maennliche Glied stimuliert wird. Geschieht dies, wird die Frau vielleicht mehrere Orgasmen haben. Anfangs kann es passieren, dass die Frau dabei kein so grosses Vergnuegen empfindet, denn sie muss sich doch zu sehr auf diese neue Technik konzentrieren. Aber „Å¡bung macht den Meister“ und eines Tages wird sie doch Spass an dieser Art Liebesspiel haben und nicht mehr darauf verzichten wollen. Lassen wir hier drei Paare zu Wort kommen, die durch den G-Punkt zu einem vollendeten Liebesleben fanden: